Schwarzwald: Scharfe Handgranate über Flüchtlings-Zaun

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Ein Unbekannte warf heute um kurz nach 1 Uhr eine scharfe Handgranate mit gezogenem Splint über den Zaun zu einer Wohnunterkunft von 176 Flüchtlingen in der Dattenbergstraße in Villingen in Schwaben. Die Granate ging nicht hoch, wurde von Spezialisten unter Strohballen gesprengt. Der Täter ist unbekannt. (Foto: Youtube)
Ein Unbekannter warf heute um kurz nach 1 Uhr eine scharfe Handgranate mit gezogenem Splint über den Zaun zu 4 Wohnblocks mit 176 Flüchtlingen. Die Granate ging nicht hoch, wurde von Spezialisten unter Strohballen gesprengt. Der Täter ist unbekannt. (Foto: Youtube)

Ein unbekannte Täter hat am heutigen Freitag gegen 1.15 Uhr  in der Dattenbergstraße Ecke Kirnacherstraße im Stadtteil Villingen von Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) vor eine Flüchtlingsunterkunft der Bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle eine Handgranate mit gezogenem Sicherheitssplint über den Absperr-Bauzaun geworfen. Diese ist dabei nicht zur Explosion gekommen. In den vier Häusern mit 80 ehemaligen französischen Soldatenwohnungen der einstigen Welvert-Kaserne sind 176 Flüchtlinge untergebracht.

Angestellte des Sicherheitsdienstes hatten den unversehrt gebliebenen Sprengkörper entdeckt und die Polizei verständigt.

Mit Blaulicht rasten die Sprengstoffexperten die etwa 100 Kilometer von Stuttgart nach Villingen-Schwenningen. Vor Ort schließlich bauten sie einen Schutzwall aus Stroh rund um den gefundenen Sprengkörper auf. Durch die Entschärfer des Landeskriminalamtes wurde die Handgranate gegen 5 Uhr kontrolliert zur Explosion gebracht. Der Sprengkörper war mit Sprengstoff gefüllt. Ob ein Zünder vorhanden war, ist bislang nicht bekannt. Sachschaden ist dabei nicht entstanden, und Personen sind nicht zu Schaden gekommen.

Zirka 20 Bewohner der Bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle mussten kurzzeitig ihre Wohnungen verlassen.

Sie wurden in freien Wohnungen untergebracht und konnten gegen 5 Uhr wieder in ihre Schlafräume zurückkehren. Die Dattenbergstraße ist zwischen der Saarlandstraße und der Kirnacherstraße bis auf weiteres für den Verkehr gesperrt. Kriminaltechniker führen derzeit umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durch. Im Moment liegen keine Hinweise zu Hintergründen der Tathandlung vor.

Die Kriminalpolizeidirektion Rottweil hat eine Sonderkommision „Container“ eingerichtet.

Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen. Die Polizei bittet um Hinweise auf fremde oder verdächtige Fahrzeuge und Personen, die im Umfeld der Dattenbergstraße oder der Wohngebäude der bedarfsorientierten Erstaufnahmestelle wahrgenommen wurden.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizeidirektion Rottweil (0741 477-200) entgegen. Heute Nachmittag findet ab 15 Uhr im Dienstgebäude des Polizeireviers Villingen, 78048 Villingen, Waldstraße 10/1, eine Pressekonferenz statt.

Suche nach dem Motiv

Bislang ist nach SWR-Informationen nur klar, dass die Polizei in alle Richtungen ermittelt. Auf zwei mögliche Motive werde dabei aber ein besonderes Augenmerk gelegt: Einerseits sei es „durchaus naheliegend“, dass der Sprengkörper gegen die Flüchtlinge gerichtet gewesen sein könnte.

Andererseits sei aber „auffällig“, dass er „ausgerechnet“ in unmittelbarer Nähe zum Aufenthaltsraum des Sicherheitspersonals gefunden wurde. Deshalb prüft die Polizei auch, ob das Motiv im Bereich der Wachleute liegen könnte.

Gewalttaten gegen Flüchtlingsunterkünfte haben sich versechsfacht – De Maizière besorgt

Der Fall reiht sich ein in eine Serie von Gewalttaten gegen Flüchtlingsunterkünfte im gesamten Bundesgebiet. Erst am gestrigen Donnerstag hatte das Bundeskriminalamt aktuelle Statistiken vorgelegt. Demnach wurden im letzten Jahr 173 Gewalttaten gezählt, 145 mehr als 2014. Besonders extrem ist die Zunahme bei den Brandstiftungen, wo die Zahl im Jahresvergleich von 6 auf 92 stieg. Seit dem 1. Januar 2016 hat das BKA weitere zehn Gewalttaten gegen Asylunterkünfte erfasst. Die Gesamtzahl der Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte verfünffachte sich von 199 auf 1.005.

Allein im Südwesten Deutschlands gab es nach Auskunft des baden-württembergischen Innenministeriums im vergangenen Jahr 68 Übergriffe gegen Flüchtlingsunterkünfte.

Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière zeigte sich angesichts der Gewalt besorgt: „Das ist nicht zu akzeptieren“, sagte der Bundesminister im heutiten ARD-Morgenmagazin. Er verstehe Sorgen und Kritik angesichts des Flüchtlingsthemas, „aber bei Gewalt – da hört es auf“. In Deutschland gebe es keinen Grund, gewalttätig zu werden.

De Maizière bezeichnete es als neues Phänomen, dass die Gewalt in einen Teil der Mitte der Gesellschaft krieche, wogegen nur eine harte Verfolgung von Straftaten durch die Justiz helfe. Nötig sei zudem eine klare Grenzsetzung in der politischen Auseinandersetzung.

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) gab folgende Stellungnahme ab: „Das Ausmaß der Gewalt ist erschreckend. Wir können alle nur dankbar sein, dass dieses Mal niemand verletzt wurde.“ Die Täter dürften nicht ungestraft davon kommen. „Sie müssen konsequent ermittelt und bestraft werden.“

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne): „Also das ist wirklich unfassbar, dass jetzt schon mit Handgranaten – quasi mit militärischen Waffen – auf Asylsuchende losgegangen wird.”

Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall (SPD) forderte die Mitarbeiter in seinem Zuständigkeitsbereich auf, sich von der grassierenden „Hysterie” in der Flüchtlingskrise nicht anstecken zu lassen. Die BILD zitiert aus einem internen Schreiben: „Wir werden die Lage bewerten, wie sie ist und nicht wie sie scheint, wir werden dem Rechtsstaat weiter konsequent Geltung verschaffen, wir werden Vernunft walten lassen, wo andere Aktionismus an den Tag legen.“

Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD): „Man kann nur hoffen, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen.“ Tatsache sei, dass es in Deutschland so viele Anschläge auf Flüchtlingsheime gegeben habe wie lange nicht mehr.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer vom Regierungspräsidium Freiburg verurteilte gemeinsam mit Landrat Sven Hinterseh vom Schwarz-Baar-Kreis und Villingen-Schwenningens Oberbürgermeister Dr. Rupert Kubon den versuchten Anschlag auf die Flüchtlingsunterkunft in Villingen-Schwenningen. In einer gemeinsamen Erklärung von heute heißt es: „Wir sind erleichtert, dass kein Mensch bei diesem heimtückischen Versuch zu Schaden gekommen ist. Wir sind entsetzt und verurteilen jede Form von Gewalt, die sich gegen die Flüchtlinge, aber auch gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Unterkünften richtet. Die Sicherheit der Flüchtlinge und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat für uns höchste Priorität.“

Eine endgültige Bewertung der Tat sei erst möglich, wenn die polizeilichen Ermittlungen zu Täter und Hintergrund der Tat abgeschlossen sind.

Landrat, Oberbürgermeister und Regierungsvizepräsident Klemens Ficht haben sich umgehend vor Ort eingefunden, um sich ein Bild von der Situation in der Erstaufnahmestelle zu machen und mit den Betroffenen zu sprechen.

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26 KOMMENTARE

  1. Interessant wie schnell man von „rechtem Terror“ spricht, obwohl über die oder den Täter noch gar nichts bekannt ist. Aus dem Artikel geht zumindest lediglich hervor, dass eine scharfe Handgranate auf dem Boden liegend gefunden wurde. Das kann zur Zeit noch jeder gewesen sein und alles mögliche bedeuten. Wer sagt mir denn, dass es nicht wieder so eine Aktion unter falscher Flagge war, wie vor zwei (?) Tagen, als angeblich ein Flüchtling am Lageso verstarb, was sich als erfunden entpuppte oder zu Beginn des Jahres, als ein LINKE-Politiker sich selbst 17 Messerstiche zufügte und behauptete es seien rechte Schläger gewesen. Oder die unzähligen Male als sich Brände in Heimen bereits als von den Migranten selbst verursacht herausstellten? Natürlich liegt es nahe, dass hier Rechtsradikale für diese Granate verantwortlich waren, aber NOCH ist nichts bewiesen, also halten Sie sich bitte etwas zurück. Wie groß doch das Geschrei immer ist, wenn man bei jeder Explosion sofort von Islamisten ausgeht. Aber andersherum ist es plötzlich okay oder was?

  2. ????? Das sind also nicht die viel zitierten Einzelfälle ? Warum eigentlich? Weil ein rechter Hintergrund vermutet wird oder weil es schon bewiesen ist? Wo sind denn die Beweise und warum muss man da nicht erst 3 Tage recherchieren wie bei anderen Straftaten. Ist schon merkwürdig.

  3. Wo ist eigentlich der Beweis, daß die Granate überhaupt über den Zaun geschmissen wurde? Viel warscheinlicher ist doch, das sie einem Illegalen aus der Tasche gefallen, oder noch schlimmer eingesetzt wurde. Massenschlägereien sind doch auch keine Seltenheit!

  4. Wieviele Unterkünfte sind von den Flüchtlingen selber gelegt worden da sie mit der Situation selber nicht zufrieden sind…

    Aber das ist egal, hauptsache die Rechte schiene eird belastet…

    Es sind bald Wahlen da wird mit allen mitteln versucht das MERKEK BOOT zu retten mit solchen aktionen…

  5. Björn Tobi Wild bin deiner Meinung und wider die rechten …Glaube ich nicht wie war es in Berlin wo die linken gesagt haben en asylant währe gestorben angeblich. ..Ich traue den linken alles zu

  6. Zumindest ist der Innenminister mal wieder betroffen und wird die sich häufenden Taten gegen Flüchtlinge in unserem Rechtsstaat ha ha ha nicht dulden. Ich hätte mich gefreut, wenn die Flachzange mal soviel Empörung, Interesse und Engagement gezeigt hätte als auf den Plakatierer der AfD geschossen wurde. Vom Intellekt würde er eher zu den GRÜNEN passen, Ihr wisst
    „Ich weiß was aber ich sage es nicht“

  7. Komisch das sie nicht hoch ging früher als wir mit sie übten gingen sie immer hoch. Kombiniere das sie vorsätzlich unbrauchbar gemacht wurde von Asylanten Freude über Protesten in der Schuhr zu schieben

  8. Sie glauben diese Geschichte wurde frei erfunden? Dann muss ich sie enttäuschen. Eine ähnliche Geschichte erlebte ein Mann in den späten 70er an der Westküste Kaliforniens.

    Wir leben in einer Welt, in der Traum und Wirklichkeit nah bei einander liegen, in der Tatsachen oft wie Fantasiegebilde erscheinen, die wir uns nicht erklären können. Können Sie Wahrheit und Lüge unterscheiden? Dazu müssen Sie über Ihr Denken hinausgehen und Ihren Geist dem Unglaublichen öffnen. X-Factor, das Unfassbare. Präsentiert von Jonathan Frakes.

  9. Wahrscheinlich mal wieder nur ein Fake. Man muß ja von dem von der Flüchtlingskrimminalität ablenken. Nach dem Motto-seht mal die Deutschen sind viel schlimmer. Wahrscheinlich wurden die meisten dieser angeblichen Übergriffe sowieso nur von der sogenannten ANTIFA inzeniert.Ein einziges Kaspertheater was sich hier abspielt,

  10. Wer weiß wer das war vielleicht wieder fake oder sie haben es selbst gemacht oder die Politik und der staasschutz steckt selbst dahinter um gesetze zu verschärfen ich traue keinem mehr alles zu einfach und auffällig wie sollen brüger an militärischen Waffen kommen mal darüber nachdenken und ich mag keine verallgemeinerungen sag man uns deutschen auch bei Ausländer und Asylanten also erst mal Beweise auf den Tisch und zwar echte

  11. War es ein Bluff (ohne Zünder) oder war es ein Angriff- und wer war der Angreifer? Es wird diskutiert auf Deibelkommrau- und „nischt jenauet weeß man nich!“

  12. Ob es Juden Muslems oder andere Extrem Religionen sind haben die nichts aus unserer Geschichte gelernt,beschweren sich über Ihre schlechte Behandlung in der Vergangenheit wollen aber immer noch in Deutschland leben.Müssen wir denn wieder deutlicher werden und Altes wieder anwenden?

  13. Die Merkel schnallt es nicht, das der größte Teil der Bevölkerung nichts gegen Asylsuchende hat. Asyl kann und sollte maximal so lange verlängert werden, bis der Herkunftsstaat als sicher erklärt wird. Danach ist die Heimreise anzutreten.
    Integration darf nur nach vorheriger Prüfung und Feststellung des Integrationswillens, sowie der Prüfung auf die geforderte/benötigte Facharbeiterqualität gewährt werden.
    Der Nachzug von Familienangehörigen spottet jeder Beschreibung. Die jungen Männer hauen aus ihrem Land ab und lassen ihre Frau/-en samt Kinder im Kriegs oder Kriesengebiet zurück. Was sind das für Menschen die dann bei uns über Konzentrationsmängel klagen, weil sie Angst um ihre Angehörigen haben? Einfach nur zum kotzen !
    Leider entspreche ich nicht dem Familienbild der AfD, da ich Kinderlos bin, aber niemals würde ich meine Familie zurücklassen.
    Deshalb ist mir mittlerweile egal wer da so blöd war, eine Handgranate zu werfen. Es war nicht der Erste und wird nicht der letzte Übergriff gewesen sein, solange diese unfähige Regierung auf diesem Level die Krise aussitzt. Nach den kommenden Wahlen erhält jeder eine so fette Pension, für die ein Normalbürger rund 300 Jahre in die Rentenkasse einzahlen muß, um auf dieses Rentenniveau zu kommen.

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