Ampelmännchen Ost wird 60 Jahre

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    Das Ampelmännchen ist inzwischen jdem bekannt. Aber woher kommt die Ampel überhaupt? Der Begriff Ampel kommt übrigens aus dem lateinischen – ampulla – es bezeichnet ein kleines Gefäß für Öl oder andere Flüssigkeiten. Die ersten Ampeln wurden mit Gas betrieben. Deutschland – Potsdamer Platz in Berlin – 1924 als der verkehrsreichste Knotenpunkt Europas bekam am 22. Oktober 1924 den berühmten fünfeckigen Ampelturm. Schließlich folgte im Jahr 1937 Deutschlands erste Fußgängerampel.

    Ampelmännchen Ost wird 60 Jahre
    Ampelmännchen Ost wird 60 Jahre

    Ampelmännchen Ost – seit 13 Oktober 1961

    Der Begriff Ampelmännchen respektive Ampelmann ist die allgemeinsprachliche Bezeichnung für das Fußgängersignal einer Ampel. Es zeigt in der Rotphase das Sinnbild eines stehenden und in der Grünphase das Sinnbild eines gehenden Fußgängers. Das berühmte Ost-Ampelmännchen feiert jetzt Geburtstag : Vor 60 Jahren, am 13. Oktober 1961, reichte der Verkehrspsychologe und Erfinder des Ost-Ampelmännchens, Karl Peglau seinen Entwurf des zur Kult-Figur gewordenen Ampelmännchens im Ost-Berliner DDR-Verkehrsministerium ein.

    Knollennase – Hut und Bauchansatz

    Mit seiner runden Knollennase, dem Hut und dem leichten Bauchansatz sollte das Männchen sympathisch wirken, Alt und Jung ansprechen – und gleichzeitig für eine sichere Regelung des Verkehrs sorgen. Von 1969 bis 1972 wurden die roten und grünen Ampelmännchen in alle DDR-Ampeln eingesetzt. Allerdings ein wenig abgeändert: Lief das grüne Männchen in Peglaus Entwurf noch nach rechts, ließ man es – angepasst an die sozialistische Haltung – nach links laufen.

    Zurück seit Ende der 90.ziger

    Bis heute tun die Ost-Ampelmännchen ihren Dienst und sind Bestandteil des öffentlichen Lebens. Das war nicht immer so: Nach der Wiedervereinigung wurden sie zunächst durch die westdeutschen Symbole ersetzt. Ende der 90er Jahre führten die ostdeutschen Bundesländer sie wieder ein. Die Stadt Berlin übernahm sie in Ost und West.

    Richtlinien für Lichtsignalanlagen

    Heute gibt es in Deutschland Schätzungen des Ampelherstellers Siemens zufolge mehr als 1,5 Millionen Ampelanlagen. In vielen Städten werden auch andere Ampelsymbole eingesetzt. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) sieht in ihren Richtlinien für Lichtsignalanlagen (Rilsa) vor, dass die Verkehrsregelungen für alle auf den ersten Blick zu erkennen sein müssen. Konkret bedeutet das, dass grundsätzlich, neben den konventionellen, nur die aus der DDR bekannten Ost-Ampelmännchen im deutschen Straßenverkehr zulässig sind. Für alle anderen Motive gelten Sondergenehmigungen, bei denen die jeweiligen Kommunen bei einem Unfall das Risiko tragen, haften zu müssen.

    Beethoven-Ampel – Rattenfängerampel und mehr

    Außergewöhnliche Ampelmännchen finden sie in Deutschland unter anderem, in Leverkusen mit Narrenkappe, in Wesel finden sie den Esel, in Bonn die Beethoven-Ampel, in Bremen erfreut man sich der Bremer Stadtmusikanten. Ganz im Zeichen der Region findet man in Duisburg das Bergmann-Ampelmännchen. Die Stadt am Main in Hessen – Frankfurt führt die ersten Gleichgeschlechtliche Ampelpärchen. Die bayrische Hauptstadt München ist auch ganz offen, hier sieht man an der Fußgängerampel homo- und heterosexuelle Ampelpärchen. In Friedberg hat man sich für Elvis Presley entschieden. Ganz im Sinnbild der Geschichte folgen sie in Hameln dem Rattenfängersymbol. Auch die berühnten Mainzelmannchen dürfen nicht fehlen, sie sind an den Ampeln in Mainz zu finden, auf der Mainzelmännchen-Ampel. NIcht die Stadt Chemnitz (ehemals Karl-Marx-Stadt, mit dem berühmten Nischl) – sondern die Stadt Trier hat eine Karl-Marx-Ampel.

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    2 KOMMENTARE

    1. Sachsen-Anhalt und die Ampelfrauen, genau sind es 22 Ampelfraue in Halle an der Saale. In Magdeburg wollte man das auch. Korrekterweise meldete die Stadt beim Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt das Vorhaben an. Doch das Landesverwaltungsamt hat bereits im November 2019 die Verwendung untersagt: Ampelfrauen wird es in Sachsen-Anhalt nicht geben – Frauen auf Ampeln seien nicht rechtskonform:

      Für die Darstellung von Lichtzeichen für Fußgänger an Ampeln ist demnach ausschließlich die Verwendung des Sinnbildes „Fußgänger“ vorgeschrieben. Umgangssprachlich wird dieser Fußgänger auch „Ampelmännchen“ genannt.
      Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt

    2. Erfurt – Hauptstadt der ungewöhnlichen Ampelmännchen – In Thüringens Landeshauptstadt gibt es die besonderen Ampelmännchen seit Anfang der 80er Jahre. Legal ist das nicht, aber die die phantasievollen Figuren werden geduldet, sagt Frank Helbing vom Verkehrsamt Erfurt. In Erfurt gibt es derzeit zehn unterschiedliche Motive.

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