Verkehrswende – Strategie um das Autofahren zu verhindern

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Verkehrswende – Strategie um das Autofahren zu verhindern – Dazu wurde ein Forschungsprojekt von der Technischen Universität (TU) Berlin – „Pull & Push – Gut & Böse“ gestartet. Die in diesem Projekt erprobten Strategien sollen dann in ganz Deutschland umgesetzt werden.

Verkehrswende - Strategie um das Autofahren zu verhindern
Verkehrswende – Strategie um das Autofahren zu verhindern


Verkehrswende – Pull & Push Verkehrsplanung

Das Ziel ist eine wirklich und nachhaltige Verkehrswende. Die Technische Universität (TU) Berlin startet dazu gemeinsam mit der Technischen Universität Hamburg das Projekt „Pull & Push – Gut & Böse“ unter der Leitung von Oliver Schwedes, dem Leiter des Fachgebietes Integrierte Verkehrsplanung. Hier sollen der Verkehrspolitik Strategien aufgzeigt, die wirklich zu einer Verkehrswende führen.

Die Forscher machen eine deutliche Ansage: „Die Zeiten, in denen das Auto den Vorrang vor allen anderen Verkehrsmitteln hat, sind vorbei“. Erprobt werden im dem Forschungsprojekt Strategien für die Umsetzung der Verkehrswende in Deutschland. Das Projekt, so Oliver Schwedes vom Fachgebiet Integrierte Verkehrsplanung, adressiere „einen der schwerwiegendsten Fehler deutscher Verkehrspolitik“: die Parallelfinanzierung von öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) und privatem Autoverkehr. Diese Art der Finanzierung verhindere derzeit die Verkehrswende, kritisiert der Experte.

Der Tankrabatt vs. 9-Euro-Ticket

Ein aktuelles und viel diskutiertes Beispiel: Während die Politik mit dem Neun-Euro-Ticket auf der einen Seite die Nutzung des ÖPNV gefördert habe, habe sie zeitgleich mit dem Tankrabatt auf die Bremse getreten. „Aus welchem Grund sollte ein Autofahrer auf den ÖPNV umsteigen, wenn ihm gleichzeitig der Sprit subventioniert wird. Es gibt keinen“, so Schwedes.

Autofahren muss unattraktiv werden

Die die Politik sollte auf attraktive Angebote (Pull-Maßnahmen) setzen, um Autofahrer zum Umstieg auf Bahn und ÖPNV zu bewegen, so der Projektleiter Verkehrswende – Oliver Schwedes. Zugleich müssten diese aber konsequent mit Verordnungen kombiniert werden, damit den Autofahrern das Autofahren so unbequem und unattraktiv wie möglich gemacht wird (Push-Maßnahmen).

Das Autofahren müsse finanziell unattraktiv gemacht werden, so der Verkehrsforscher Oliver Schwedes. Die Politik habe bisher nur noch nicht den Mut, die Autofahrer mit der Wahrheit zu konfrontieren, dass die Zeiten, in denen das Auto Vorrang vor allen anderen Verkehrsmitteln habe, vorbei seien. Während die Politik laut Schwedes noch zögere, bestehe in der Wissenschaft längst Konsens darüber, dass attraktive Angebote wie Umweltkarten und Taktverdichtungen von unattraktiven Maßnahmen wie City-Maut, Parkraumbewirtschaftung oder Bepreisung von Firmenparkplätzen flankiert werden müssten.

Jetzt gilt es – wissenschaftlich fundiert für die Politik untersuchen, welche Pull- und Push-Maßnahmen in Kombination den besten Effekt erzielen. Letztlich, so Schwedes, gehe es für Politik und Gesellschaft darum, „..sich von der Subventionspolitik für das Auto zu verabschieden, also von der Pendlerpauschale, der Dieselsubventionierung und dem Dienstwagenprivileg“. (AH)

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