Berliner Comedy-Autor Stefan Stuckmann darf Hollywood-Luft schnuppern

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Der Berliner Comedy-Serienschreiber Stefan Stuckmann gewann ein dreimonatiges Arbeitsstipendium in der deutschen Hollywood-Villa Aurora in Los Angeles in Kalifornien (Foto: Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH)
Der Berliner Comedy-Serienschreiber Stefan Stuckmann gewann ein dreimonatiges Arbeitsstipendium in der deutschen Hollywood-Villa Aurora in Los Angeles in Kalifornien (Foto: Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH)

Der Berliner Comedy-Serien-Autor Stefan Stuckmann (34, „heute- show“, „Eichwald, MdB“) darf im nächsten Jahr für sein neues Projekt Hollywood-Luft schnuppern. Stuckmann zieht für ein Vierteljahr in die berühmte deutsche Künstlerresidenz Villa Aurora an den Pazifik nach Los Angeles in Kalifornien.

Eine Jury mit Nicole Kaufmann, Veronika Grob, Christiane Peitz, Burkhard Althoff und  Linda Söffker wählte den Filmemacher für ein Stipendium der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH aus Potsdam aus. Das Arbeitsstipendium beträgt 1.800 Euro pro Monat plus kostenlosem Hin- und Rückflug von Berlin nach Los Angeles in der economy class.

In der Villa will Stuckmann nach Angaben des Medienboards an einem Berlin-Mehrteiler mit dem Arbeitstitel „Jugend“ arbeiten. Es gehe um die gescheiterten Träume der jungen Generation, hieß es.

Der 1982 in Kleve im Rheinland geborene Stuckmann schrieb auch schon für Comedy- und Satire-Formate wie  „Was guckst du?“ und „Ladykracher“ oder „7 Tage 7 Köpfe“. Als Mitglied des Autorenteams von „Switch reloaded“ bekam Stuckmann 2008 den Deutschen Fernsehpreis und den Deutschen Comedypreis. Als Mitautor der ZDF-Satire-Sendung „heute-show“ erhielt er 2010 den Grimme-Preis und wurde 2015 für das Buch zur Medienboard-geförderten Polit-Satire „Eichwald, MdB“ über den fiktiven Bundestagsabgeordneten (MdB) Hans-Josef „Hajo“ Eichwald und seine Mitarbeiter erneut dafür nominiert.

Die Villa Aurora in Westen von Los Angeles wurde 1943 vom deutschen Exil-Schriftsteller Lion Feuchtwanger erworben und ist seit 1995 eine Künstlerresidenz (Foto: villa-aurora.org)
Die Villa Aurora im Westen von Los Angeles wurde 1943 vom deutschen Exil-Schriftsteller Lion Feuchtwanger erworben und ist seit 1995 eine Künstlerresidenz (Foto: Villa-aurora.org)

Die Villa Aurora war die Heimat des Schriftstellers Lion Feuchtwanger und seiner Frau Marta während ihres US-amerikanischen Exils auf der Flucht 1943 vor den Nazis. In den 1940er und 50er Jahren wurde die Villa Aurora zu einem bekannten Treffpunkt für Künstler und Intellektuelle, zu einem Begegnungszentrum für europäische und amerikanische Kultur. Neben Thomas und Katia Mann, die in der Nachbarschaft wohnten, waren zahlreiche Künstler wie Bertolt Brecht, Charles Laughton und Charlie Chaplin zu Gast. Im großen Salon fanden Lesungen und Musikabende statt. Die Villa etablierte sich so als ein einzigartiges Kulturdenkmal des deutschen Exils in Kalifornien und dient seit 1995 als Künstlerresidenz.

Träger der Villa sind zwei gemeinnützige Organisationen: der „Kreis der Freunde und Förderer der Villa Aurora e.V.“ mit Sitz in Berlin und die „Friends of Villa Aurora Inc“ mit Sitz in Los Angeles. Das Forum Berlin organisiert die Jurysitzungen zur Auswahl der Stipendiaten.

Medienboard-Geschäftsführerin Kirsten Niehuus: „Wir freuen uns, dass durch die Zusammenarbeit mit der Villa Aurora Filmschaffende die Möglichkeit haben, an einem Genius Loci weit weg von Zuhause neue Stoffe zu entwickeln. Stefan Stuckmann wünschen wir einen inspirierenden Aufenthalt und eine tolle Zeit in Los Angeles!“

Zu den früheren Villa-Fellows, die mit Medienboard-Support Hollywood-Luft geschnuppert haben, gehören Edward Berger & Nele Mueller-Stöfen, Annekatrin Hendel, Jan-Ole Gerster, Alice Agneskirchner, Marc Bauder & Dörte Franke.

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