Asbest-Evakuierung beendet: Berliner Notruf 110 wieder voll erreichbar

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Nach dreieinhalb Monaten Asbest-Befreiung und Einbau neuer Fenster ist die evakuierte Einsatzzentrale der Berliner Polizei am Platz der Luftbrücke in Tempelhof seit 3. November 2015 wieder mit 13 Arbeitsplätzen und 60 Notrufleitungen 110 wieder voll einsatzbereit. (Foto: Polizei Berlin)
Nach dreieinhalb Monaten Asbest-Befreiung und Einbau neuer Fenster ist die evakuierte Einsatzzentrale der Berliner Polizei am Platz der Luftbrücke in Tempelhof seit 3. November 2015 wieder mit 13 Arbeitsplätzen und 60 Notrufleitungen 110 voll einsatzbereit. (Foto: Polizei Berlin)

Am 3. November 2015 durften die Polizisten der Berliner Einsatzentrale am Platz der Luftbrücke in Tempelhof wieder an ihre 13 Computer-Arbeitsplätze zurück und können auf 60 Leitungen wieder Notrufe der Nummer 110 entgegen nehmen und berlinweit Funkwagen einsetzen.

Dreinhalb Monate lang konnte in derselben Zeit nur die Hälfte der Notrufe wie Verkehrsunfälle, Einbrüche, Überfälle, Diebstähle entgegen genommen und bearbeitet werden, weil am 15. Juli 2015 bei Arbeiten an der Klimaanlage (Brandschutzklappen) gesundheitsschädliche Asbest-Mineralfasern entdeckt wurden, wie die Polizei mitteilte.

Aus Fürsorgegründen entschloss sich Polizeipräsident Klaus Kandt dazu, die Zentrale zu evakuieren. Die Polizisten wurden in anderen, voneinander getrennten Räumen untergebracht.

Normalerweise sind im Polizeipräsidium am Platz der Luftbrücke 13 Annahmeplätze besetzt, und 47 weitere Leitungen stehen für Warteschleifen zur Verfügung, die nacheinander abgearbeitet werden.

Seit der Evakuierung wurden die Funkwagen nicht mehr zentral geschickt, sondern von den sechs örtlichen Direktionen, die dafür je zwei eigene Funkkreise haben. Zentrale Fahndungsdurchsagen auf dem stadtweiten Berolina-Kanal waren nicht mehr möglich.

Laut Polizeisprecher Stefan Redlich war das aber kein Problem. Bei einer stadtweiten Fahndung wurden die Direktionen einzeln informiert. Allerdings sei das „ein arbeitsintensiver Weg“, bemängelte Stephan Kelm von der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in der Berliner Zeitung.

Eine Spezialfirma musste nun alle Fasern aus der Klimaanlage, von den Arbeitsplätzen und aus den Computern entfernen. Außerdem wechselte das landeseigene Berliner Immobilienmanagement, das für das Polizeigebäude zuständig ist, planmäßig alle Fenster.

Während der Asbest-Sanierung und der Bauarbeiten kam es zu längeren Wartezeiten.

Prominentestes Opfer wurde der Kreuzberger Komiker Mario Barth (43, „Männer sind bekloppt, aber sexy!“). Der baute am Samstagnachmittag (13. Oktober 2015) gegen 15 Uhr in Rudow einen Unfall. Wie Taxifahrer Hassan S. (43), der alles mitansah,  der B.Z. bestätigte, soll Mario Barth an der Kreuzung  Waltersdorfer Chaussee und Schönefelder Straße ein Vorfahrts-Schild missachtet haben und sei in in den Peaugeot von Hubert L. (59) aus Storkow (Brandenburg) gekracht.

Verletzt wird niemand, aber der Peugeot hat Totalschaden, Barths Porsche einen Schaden von rund 8.000 Euro.

Barth wählte die Notrufnummer 110, aber die Nummer war besetzt. Barth brauchte ab 14:58 Uhr fünf Anläufe und rund 9 Minuten, ehe er den Unfall melden konnte.

Um 17:21 Uhr machte Barth seinem Ärger über die schlechte Erreichbarkeit des Notrufs auf Facebook Luft.

Zweieinhalb Stunden nach seinem Unfall am 31. Oktober 2015, bei dem er mit seinem Porsche Panamera einen Peugeot an der Kreuzung Waltersdorfer Chaussee und Schönefelder Straße in Rudow rammte, weil Barth anscheinend ein Vorfahrtschild übersehen hatte, postete Mario Barth auf Facebook diese wahre Geschichte. (Ausriss Facebook/Mario Barth)
Zweieinhalb Stunden nach seinem Unfall am 31. Oktober 2015, bei dem er mit seinem Porsche Panamera einen Peugeot an der Kreuzung Waltersdorfer Chaussee und Schönefelder Straße in Rudow rammte, weil Barth anscheinend ein Vorfahrtschild übersehen hatte, postete Mario Barth auf Facebook diese wahre Geschichte. (Ausriss Facebook/Mario Barth)

Warum Mario Barth dabei verschwieg, dass er laut Tätigkeitsbericht der Polizei der mutmaßliche Verursacher ist, wollte sein Sprecher Andreas Sucker nicht kommentieren. Sucker zur B.Z.: „Dazu sagen wir nichts.“

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