Dienstag streiken Behörden, Schulen, Kitas, Polizei

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Am Dienstag gibt es einen Streik an den Berliner Behörden, Schulen und Kitas sowie beim Objektschutz der Polizei. Lehrer und Erzieher streiken auch am Mittwoch weiter. Etwa die Hälfte der städtischen Kitas ist komplett geschlossen.

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Lehrer und Erzieher streiken mal wieder zwei Tage für mehr Geld. (Screenshot: YouTube)

Die Gewerkschaften der vom Land Berlin nach Tarif Beschäftigten haben für Dienstag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. An Schulen und Kitas wollen die Landesbeschäftigten auch noch am Mittwoch streiken. Sie wollen in der bundesweiten Tarifrunde Druck machen, die am Donnerstag und Freitag weiter verhandelt wird.

Für die zentrale Demonstration am Dienstagvormittag in Berlin-Mitte rechnen die Gewerkschaften mit bis zu 10.000 Teilnehmern. Treffpunkt ist um 9:45 Uhr am Alexanderplatz, berichtet die Berliner Morgenpost. Von dort ziehen die Streikenden ziehen zum Brandenburger Tor, wo gegen 11:15 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden soll.

Laut Senatsverwaltung wird Dienstag und Mittwoch etwa jede zweite Kita des Landes Berlin komplett geschlossen bleiben. Viele andere Kitas werden nur eine Notbetreuung anbieten. Die Eltern sind seit der vergangenen Woche über ihre Möglichkeiten zur Notbetreuung informiert worden.

Auch an den staatlichen Schulen werden die angestellten Lehrer und die Hort-Erzieher die Arbeit niederlegen. Viele Grundschulen schicken ältere Schüler vorzeitig nach Hause, damit die nicht streikenden Lehrkräfte, etwa die Beamten, die jüngeren Kinder am Nachmittag betreuen können.

Auch in den Bezirksämtern, in den Senatsverwaltungen und im Objektschutz der Polizei sind die Kollegen zum Warnstreik aufgerufen. Und es wird mit großer Beteiligung gerechnet. Die Gewerkschaften fordern 6 Prozent mehr Lohn. Ein Drittel davon soll allein durch die Höherstufung der Kita-Erzieher und Sozialpädagogen erreicht werden.

Der neue Berliner Senat aus SPD, Linken und Grünen befürwortet die Forderungen der Gewerkschaften. Ihnen ist der Streik daher ganz recht. Denn so können sie ihre Forderungen in der bundesweiten Tarifrunde eher durchsetzen. Das gleiche gilt auch für die Forderung nach einer Lohnerhöhung für angestellte Lehrer.

Berlin hat schon heute die teuersten Schulen Deutschlands. Doch die Ergebnisse sind trotzdem bundesweit die schlechtesten. So hat gerade mehr als ein Drittel der Berliner Drittklässler beim Vera-Vergleichstest die Mindeststandards fürs Lesen oder fürs Schreiben verfehlt.

In Gewerkschaftskreisen rechnet man laut Berliner Morgenpost damit, dass die Tarifpartner in der nächsten Runde zu einer Einigung kommen. Ein Ergebnis könnte am frühen Sonnabendmorgen verkündet werden.

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6 KOMMENTARE

  1. Also Entschuldigung, mich kotzt das dermaßen an. Im Öffentlichen Dienst wird bereits überdurchschnittlich mehr verdient als in der freien Wirtschaft. Da man aber ein Zugmittel hat, damit meine ich die Wirksamkeit eines Streikes, verlangt man jährlich mehr und mehr. Betrachtet man noch andere Vergünstigungen aufgrund des Arbeitgebers Staat und deren Pensionen, bin ich nicht dafür im ÖD pauschal die Einkünfte anzuheben. Viele von denen würden sich ganz schön umgucken, wenn sie in der freien Wirtschaft arbeiten müsste, was die Einkünfte betrifft und könnten sich nicht erlauben, die Arbeit niederzulegen.

    • Aldo Braschlonski Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Unabhängig davon, dass ich es ungerecht finde, dass Beamte und auch Angestellte im ÖD so viele Vorteile besitzen, schrieb ich: Ich bin dagegen, dass pauschal angehoben wird. Es gibt Angestellte im ÖD, die verdienen weniger als die Verbeamteten, obwohl sie dieselbe Arbeit leisten. Der Unterschied in der Vergütung liegt einfach nur in der Tatsache begründet verbeamtet oder nicht. Beamte zahlen nicht in die Arbeitslosen- und auch nicht in die Rentenversicherung ein. somit ergibt sich schon mal unter dem Strich ein höheres Netto. Sie erhalten im alter Pensionen, die weitaus höher liegen als jemand, der 45 Jahre ganz normaler Arbeitnehmer war. In der Regel muss ein Beamter gar nicht zwingend zusätzlich für seine Rente vorsorgen, demnach hat er dieses Geld ebenso früher zur Verfügung. Da lasse ich jetzt mal völlig außer Acht, dass man mit demselben Geld, dass man als Abzug vom Bruttogehalt an Beitrag zur Rentenversicherung monatlich nicht zahlen muss, über die vielen Jahre etliches mehr anhäufen kann, wenn man dies in einen Aktienfond spart. Was glauben Sie, wie viele würden lieber selbst vorsorgen als in das Solidarprinzip einzuzahlen. Beamte besitzen diese Möglichkeit. Beamte besitzen einen sicheren Job, erhalten Weihnachts- und Urlaubsgeld, können bei Versicherungen und Krediten mit Vergünstigungen rechnen und erhalten einen Familienzuschlag. Das alles halten Sie für gerecht!? Nun, ich nicht und viele andere ebenso nicht.

  2. Da freut sich doch der normale Arbeitnehmer so richtig; vor allem die alleinerziehenden Mütter, die dann „zaubern“ dürfen, wie sie es hinkriegen, ihre Kinder unterzubringen und gleichzeitig PÜNKTLICH am Arbeitsplatz zu erscheinen. Tobt euch nur weiter aus, auf dem Rücken derer, die so richtig in den (sorry, das sagt der geborene Berliner so) Arsch gekniffen sind.

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