Flaschen sammeln, Minijobs und Tafel statt Rente

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Die Rentner in Deutschland werden kreativ, wenn sie plötzlich feststellen, dass ihre Rente zum Leben nicht reicht. Sie betätigen sich etwa als Handwerker, Gärtner oder Flaschensammler. Sie heizen kaum und kaufen abgelaufenes Essen.

Marion Zeuge Rentner werden kreativ
Die Berlinerin Marion Zeuge (70) schämt sich nicht. Sie hat immer fleißig gearbeitet. Heute sammelt sie Flaschen. (Screenshot: ZDF)

In der zweiten Folge der ZDF-Dokumentation „Armes reiches Deutschland“ geht es um die wachsende Altersarmut in Deutschland. Es werden die Schicksale von drei Menschen vorgestellt, die kaum fürs Alter vorgesorgt haben. Stattdessen vertrauten sie auf ein Schneeballsystem: die gesetzliche Rentenversicherung.

Dieter Neumann ist so ein Fall. Fast 50 Jahre lang hat er in die staatliche Rentenkasse eingezahlt, und nun ist er als Rentner überrascht, dass er fast nichts wieder herausbekommt. Doch statt den Fehler bei sich zu suchen, macht er andere für seine unzureichende Vorsorge verantwortlich: „Das finde ich ein große Sauerei“, sagt der Dortmunder.

Um trotzdem über die Runden zu kommen, muss der 75-jährige Witwer nun als Handwerker in der Nachbarschaft anheuern. Er wechselt Türen, fließt ganze Badezimmer und tapeziert Wände. Zum Glück verfügt er dabei über die Fähigkeiten, die eine jahrzehntelange Erfahrung mit sich bringt.

Außerdem geht Dieter Neumann einmal die Woche zur Dortmunder Tafel. Dort kauft er neben Lebensmitteln auch Kleidung und sonstige Gebrauchsgegenstände. Peinlich ist ihm das Annehmen der Almosen aber nicht. „Mir ist es egal, was meine Bekannten sagen“, sagt er.

Wenn Familie von Dieter Neumann zu Besuch kommt, dann müssen seine Kinder den Kuchen mitbringen. Und Geschenke für seine Enkel hat der Opa nur selten. Denn nach Abzug der Fixkosten hat er nur 202 Euro im Monat übrig.

Auch beim Ehepaar Renate Runk (75) und Fritze Geißl (74) aus München reicht die gesetzliche Rente allein nicht zum Leben. Er hat 42 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt, sie 25 Jahre. Dass sie bis ins hohe Alter arbeiten müssen, kam für sie überraschend. Denn bei der Vorsorge haben sie sich dummerweise auf die Rentenkasse verlassen.

Zweimal pro Woche stehen die beiden nun stundenlang in einer Zeitungsdruckerei. Auf 450-Euro-Basis stapeln sie Werbeprospekte. Und um die Ausgaben bei den Lebensmitteln zu reduzieren, bauen sie in einem Schrebergarten 30 Kilometer vor München kiloweise Obst und Gemüse an.

Auch die Berlinerin Marion Zeuger hatte als Bürohilfe und Friseurin 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt. Nun bleiben ihr nur 135 Euro zum Leben und sie muss sogar Angst haben, obdachlos zu werden. Deshalb spart die 70-Jährige, wo es nur geht.

Ihre Heizung bleibt aus, die Lampen werden nur im Notfall angemacht. Im Supermarkt kauft sie vor allem abgelaufenes Essen. Da sie seit 20 Jahren schwerbehindert ist, kann sie kaum Nebenjobs übernehmen. Daher sammelt sie Flaschen. „Ich schäme mich nicht, ich habe immer fleißig gearbeitet“, sagt sie.

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99 KOMMENTARE

  1. Hauptsache es sind 100te Milliarden für unsere Pseudoflüchtlinge da, welche über 4-8-10 sichere Staaten in das soziale Paradies fliehen. Ein ideologischer/idealistischer Irrsinn und Wahnsinn, welcher auf Kosten zukünftiger Generationen ausgetragen wird.

  2. Zum Glück haben wir ja eine wachsende Bevölkerung, die es in den nächsten Jahren verkraften kann, dass es mehr Rentner/Rentnerinnen gibt…

    Ach nee, war gar nicht so?

    Wir lassen lieber unkontrolliert und unhinterfragt in den nächsten Jahren Millionen von Menschen in unser Land, auf Grund der Illusion diese würden sich integrieren und die demografischen Probleme lösen?

    Stimmt ja…Hatte ich fast vergessen…

    Wofür sind nur unsere Vorfahren gestorben, dass wir uns jetzt nicht trauen für diese Errungenschaften zu kämpfen…armes Deutschland…

  3. und jetzt kommen die Katzensteuern .der agile alte golumm wird es durchsetzen…und mir egal was Gläubige denken ..es ist für die Flüchtlinge und neue afrikanische .-‚“:;;,,,‘:;;;Nicht nachvollziehbar warum das Volk nicht endlich handelt….

  4. Vielleicht hat sie im Osten Deutschlands gearbeitet und eingezahlt. Nach all den Jahren der Wiedervereinigung sind die Renten und Löhne immer noch nicht angeglichen. Und die folgenden Generationen wird es ähnlich ergehen.

  5. Mal lesen und wirken lassen,nebenbei grob den Verdienst überschlagen,danach ,Abgaben,Miete,Strom abziehen:
    ☝☝☝

    Auch die Berlinerin Marion Zeuger hatte als Bürohilfe und Friseurin 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt. Nun bleiben ihr nur 135 Euro zum Leben und sie muss sogar Angst haben, obdachlos zu werden. Deshalb spart die 70-Jährige, wo es nur geht.

    • Die Marion Zeuge ist 1947 in Hohen Neuendorf geboren hat dort bis 1981 gelebt und gearbeitet ist dann nach Westberlin ausgesiedelt, war 4 mal verheiratet zwei mal mit dem Vater ihrer Tochter,hat nach ihrer letzten Scheidung auf Versorgungsausgleich verzichtet und als Friseurin viel nebenbei gearbeitet. Ich weiß das, denn ich bin ihre Tante (die Schwester ihrer Mutter(89) ) Ich bin 88 Jahre alt und top fit. Bin eine gelernte Damen-Maßschneiderin war zwei mal verheiratet habe vier Kinder großgezogen , 25 Jahre Heimarbeit verrichtet damit meine Kinder nicht von fremden Menschen betreut wurden und komme mit meiner Rente gut über die Runden

  6. Ja traurig. Die mieten und alle anderen Unkosten steigen. Wieviel Geld bei z.B 1100€ Rente übrig zum leben nach Abzug aller kosten…. nichtmal ca. 300€ oder eher weniger. Das ist Fakt. Leider wahr

  7. Milliarden kosten UNS diese hergelaufenen „Asyl-Kriminellen“….weil diese DIKTATORIN MERKEL es so will……..DAS DEUTSCHE VOLK interessiert diese ALTE längst nicht mehr……..MERKEL MUSS WEG…..MERKEL IST EINE SCHANDE FÜR DEUTSCHLAND

  8. Frau Ruhland, in der Regel bekommen Rentnerinnen aus der ehemaligen DDR mehr Rente als Frauen aus den alten Bundesländern.
    Da sie meistens nicht so viele Ausfalljahre durch Kindererziehung haben.
    Dank ausreichend Krippen und Kitas zu damaliger Zeit, sind viele gleich wieder arbeiten gegangen und nicht 3-10 Jahre daheim geblieben.

  9. Vor allem wovon soll ich noch in eine Extra-Rente einzahlen? Ich bin seit 18 Jahren erwerbsunfähig, die Rente reicht gerade mal um über die Runden zu kommen. Als ich anfing zu arbeiten lag das Rentennuveau noch bei ca. 78% jetzt sind es noch 43%. Da kann man sich leicht ausrechnen was als Rente rüberkommt. Wenn ihr alle sooooo gut verdient und noch in eine Extra Rente einzahlen könnt, dass eure Rente so hoch ist, dann dürft ihr euch glücklich schätzen und hofft, dass ihr nie erwerbsunfähig oder arbeitslos werdet.

    • Von 409 Euro Stromkosten noch bitte abziehen und das ansparen für Reperatur u Neuanschaffung nicht zu vergessen. Eine Versicherung um anständig unter die Erde zu kommen kommt auch noch dazu. Mehr wie 250 euro zum leben Plus Bekleidung haben die Menschen nicht zur Verfügung. In meinem Umfeld sind einige Leute die so leben müssen. Obwohl sie immer Arbeiten waren.

    • Kenne ich auch.arbeite ehrenamtlich bei der Tafel. Sind sogar ehemalige Geschäftsinhaber/innen, die auch bedürftig sind.Aber einige haben früher, als sie selbstständig waren auch nichts in die Rentenkasse eingezahlt. Klar, die 409€ sind nicht viel, aber es reicht um zu überleben.

  10. Nunja, kommt drauf an wieviel man eingezahlt hat !!!??? Kannst auch bei ner Lebensversicherung keine großen Leistungen erwarten, wenn du kaum etwas einbezahlt hast …. sorry, aber das ist doch logisch und das weiß man auch schon vorher !!!

  11. Der EURo ist doch auch an dem Dilema mit Schuld, als bsp., früher bekam der Rentner 1.600 DM Rente, davon konnte er gut leben, dann kam der EUR, alle Einnahmen, Renten, Pensionen etc. wurden durch 2 geteilt, ca. 800 EUR. Bei den Preisen wurde zum größten Teil die DM entfernt und durch EUR ersetzt, 120 DM = 120 EUR. Dann aber auch noch, dass das Rentenniveau mehrmals herabgestuft wurde…

  12. Jahrzehntelang haben SPD und CDU es nicht geschafft, eine vernünftige Familienpolitik zu schaffen, die es Familien möglich gemacht hätte Kinder in die Welt zu setzen und vernünftig leben zu können.

    Jetzt schafft Merkel eine selbst ausgelöste Wirtschaftsflüchtlingskrise und es ist plötzlich Geld in Hülle und Fülle vorhanden, obwohl ihr jeder Wirtschaftsprofessor vorrechnet, dass sie die Sozialnetze dadurch komplett vernichten wird.

    Alle Wirrköpfe, die durch die rosarote Brille gucken finden Merkel toll und die AfD Scheiße, obwohl genau dass die Partei ist, die diesen Irrsinn rückgängig machen möchte.

    Hätte man vor Jahrzehnten bereits vernünftige Programme geschaffen, um Familien zu fördern, dann hätten wir Kinder in Hülle und Fülle, stattdessen tarnt die Regierung ihre Fehler durch Lug und Betrug und zensiert diejenigen Beiträge, in denen genau diese Betrügereien entlarvt werden.

    • Matthias Grigo, Sie haben es exakt auf den Punkt gebracht. Ich stimme jedem Ihrer Worte vollumfänglich zu.
      Aber die Deutschen haben ein Problem, ein Problem, das es so nirgendwo auf der Welt gibt: Gegenseitiger Neid und Missgunst! (Kann man auch in den Texten hier unschwer erkennen) Und das wird Euch irgendwann tatsächlich Euren Ar… kosten. Ihr seit so blöd, dass ihr das nicht kapieren könnt. Einerseits seit Ihr eine Ausnahmenation in Bezug auf Euer Können und Eure Leistungen, aber andererseits seit Ihr auch die größten Deppen dieser Welt.

    • Gerd Willi Becker
      Was soll dieser Kommentar ? Ich bin 67 Jahre alt, hab 40 Jahre im Büro auf Lohnsteuerkarte gearbeitet und bekomme sehr viel mehr Rente als die Dame. Nur wer einzahlt, erhält genug, weil der Arbeitgeber sich beteiligt an der Rentenversicherung
      Unterlaß gefälligst Beleidigungen an Leuten, die zu den Leistungsträgern dieser Gesellschaft gehören.

  13. Absolut lächerlich! Wer 45 Jahre in die Rentenkasse Vollzeit eingezahlt hat, bekommt eine gute Rente jetzt. Die Armut beginnt mit den Jungen . Was für Lügen werden hier verbreitet

    • Ach was. Widerleg mir meine Aussage mit Fakten. Wer heute 75 ist, der hat in den 50ern eine Lehre gemacht. Und dann seinen Beruf ausgeübt bis zur Rente (bzw sogar Frührente). Ich bin alt genug um das beurteilen zu können. Selbst Rentner, mit vielen Freunden die Rentner sind. Keine gute Rente haben – leider – Frauen, die mehrere Kinder aufgezogen haben und deswegen nicht gearbeitet haben. Das ist schlimm um nicht zu ssgen, ein Saustall. Aber männliche Rentner stehen sich gut, wenn sie denn durchgehend gearbeitet haben. Heute ist das nicht mehr möglich (Arbeitslosigkeit, Zeitarbeit und Co ). Wir hatten zwar 42 Stunden Woche, aber wir hatten sichere Jobs. Und zu der Aussage „depperl“ sag ich nix, ist eine Sache des Diskussionsanstands. Da fehlt es im Netz.

  14. ich würde hier mal gerne die ganze Geschichte erfahren und nicht nur die linke Polemik. Wie kommt es, dass nach Abzug aller Kosten 135,- verbleiben??? Alles sagen, nicht nur das, was zur Hetze reicht! Kenne einen Rentner, der jammert, weil ihm nichts über bleibt. Hat ne 86qm Stadtwohnung, alleinstehend, die knapp 900€ im Monat kostet. Bei uns auf dem Land, kostet eine 45qm Wohnung, die ihm ja wohl reichen würde, keine 400€… und schon hätte er 500€ mehr in der Tasche. Aber er will nicht weg aus der Stadt zu den Landeiern. Das empfinde ich dann jammern auf hohem Niveau… es wird von Arbeitnehmern, eine hohe Flexibilität erwartet und Reisebereitschaft. Einfach mal drüber nachdenken! Und komme mir keiner, mit dem Spruch, einen alten Baum soll man nicht verpflanzen, bei uns gibt es sehr viele und gute Angebote für Senioren, ich denke sogar mehr, als in der Stadt.

  15. Lachen ist gesund in grenzen .Die Empfänger die bekommen nach 50njahre immer noch Rente ohne Flaschen zu sammeln. Wer Arbeitet der wird bestraft im Alter. Schande für all das. Vor allem man sollte vorsorgen. Vorsorgen ist ja nichts neues das war doch schon immer der fall der dies wollte um noch mehr in der Tasche zu haben. Das Geld das angeblich für die Rente eingezahlt werde ist doch für die andere Gesellschaft

  16. Vor den Wahlen hat die kunterbunte Elite doch keine Zeit sich um unsere armen Rentner zu kümmern. Die schieben sich jetzt erst mal lukrative Posten zu. Aber dieses Jahr wird es in die Hose gehen. Dann dürfen diese Volksverdummer mit ihren Freunden das Weite suchen. Ohne diese Nutznießer hat der deutsche Rentner genug zum leben. Dann hat es sich gelohnt mehr als 45 Jahre gearbeitet zu haben! Aber nur dann! Unsere Rentenkasse ist kein Selbstbedienungsladen mehr für ALLE! Das muss auch unsere Elite begreifen!

  17. Wenn sie 45 Jahre voll gearbeitet hat bekommt sie mehr wenn sie einen Minijob hatte hat sie nie viel eingezahlt…..wo nicht rein geht….. kommt nichts raus habe auch 49 Jahre gearbeitet 30 Jahre Vollzeit den Rest Halbtags und dann bekommt man mehr bin auch kein Spitzenverdiener ……..aber das mit den 135 Euro für 45 Jahre Vollversteuerte Arbeit stimmt im Leben nicht

    • hast Recht Ingrid die da jammert ist meine Nichte und 1947 in der Sowjetischen Besatzungszone geboren Frisörin gelernt,1981 nach Westberlin ausgesiedelt und viel „schwarz“ gearbeitet ich könnte noch viel mehr zur Wahrheit beitragen aber nur den Spruch „wer schwindelt muß ein sehr gutes Gedächniß haben“ ich bin übrigens achtundachtzig (88) Jahre alt und die Mutter der ehemaligen jammer Ossi ist meine Schwester.

  18. Wir haben jetzt viele gute und fleißige Neubürger einreisen lassen. Aus Syrien, Afganistan Pakistan u.a. Bananenrepubliken. Unsere Enkel werden demnächst zwei Renten bekommen,weil alle“ Fachkräfte“ so fleißig sind. Man darf diese Bande nur nicht abschieben, man muss sie schwer arbeiten lassen. Die müssen am Abend müde sein und keine Kraft zum Vergewaltigen und Drogen schmuggeln mehr haben.

  19. Ist eine ZDF Doku……sagt schon alles. So wird man umerzogen aufs private Vorsorgen, damit die Versicherungskonzerne mit Riester usw. nochmal ordentlich Kohle machen. Wäre die gesetzliche Rentenkasse von der Politik nicht vorsätzlich geplündert worden, sähe das anders aus………

  20. Sie wird es noch erleben dass keine Rente mehr gezahlt wird. Ausserdem werden Menschen in ihrem Alter noch arbeiten müssen. Anstatt die Stellen für junge Leute frei werden.

  21. Leider kann hier die Mathe nie stimmen. Zwei oder drei Generationen, die meinten, keine Kinder zu haben wäre OK, oder sogar moralisch nötig, haben die Vergraute Europa – das betrifft alle Länder! – herbeigeführt.

  22. Die Grundsicherung beträgt 700 Euro. Jeder 2. Rentner bekommt Grundsicherung; statistisch. Bereinigt man jedoch diese Erhebung um die Beamten, Selbständige, Hausfrauen, Geringeinzahler und sorglose Lebenskünstler dann erhalten z.Zt. lediglich nur 2% der über 65jährigen zusätzlich zur Rente Grundsicherung. Natürlich geht es auch anders. Man darf eben kein Flaschenpfand unterschlagen, sondern am besten gleich seinen Arbeitgeber um einen mehrstelligen Milliardenbetrag hasadieren. Dann ist eine Tagesrente von 3100 Euro sicher gestellt. Dennoch geht es den deutschen Rentnern finanziell so gut wie nie zuvor.

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